MoCo – der etwas andere Kaffeelikör

img_1083Der heutige Beitrag soll um eine für mich er untypische Spirituose gehen – um Likör. Aber nicht irgendein Likör sondern speziell für mich als Kaffeeliebhaber einen Kaffeelikör. Am Anfang war ich doch ein wenig skeptisch, da mir Liköre häufig zu süss sind. Aber bei mir zählt ja immer das Motto: erst probieren und dann ein Urteil fällen. Außerdem geht es um einen relativ neuen Likör – dem MoCo Kaffeelikör der von drei Studenten aus Pirmasens entwickelt wurde. Die drei, die Brüder Denis und Philipp Hach und Jens Fischer, waren schon früher mit ihrem selbst erstellten Likör der Hit von vielen Partys. Und nachdem sie festgestellt hatten, wie gut der Likör ankam, war die Idee einer eigenen Firma geboren. Nach einigem Experimentieren und Tüfteln war es Mitte 2015 so weit, dass sie die eine eigene Firma für die Kaffeelikörproduktion und -vermarktung gegründet haben.

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Das schön gestaltete Logo

Die Flasche ist schon ein besonderer Hingucker. Alles ist in Braun gehalten. Blickfang ist das „Maskottchen“ ein Affe der ein Auge schließt. Irgendwie erinnert er mich an meine Kindheit – ich hatte einen Comic in dem ein ähnlicher Affe vorkam. Ich kann zwar nicht sagen woher, jedenfalls war mir daher schon die Flasche und die Aufmachung sympathisch. Immer wenn die Flasche vor mir steht, habe ich das Gefühl der Affe zwinkert mir zu und will mir sagen, trinke doch noch einen. Was wiederum zu dem Slogan „Leave the ordinary world behind“ passt. Das Besondere an dem Likör ist, dass er komplett per Hand gemacht wird und der verwendete Kaffee einerseits aus biologischen Anbau kommt und noch dazu fair gehandelt wurde. Da keine Sahne oder ähnliches in dem Likör ist, kann er auch geöffnet lange aufbewahrt werden. Aber genug zu den Rahmenbedingungen, kommen wir zum Wichtigsten – dem Geschmack.

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Pur genossen schon ganz lecker

So habe ich mich an einem kalten, regenreichen Sonntagnachmittag hingesetzt um den Likör zu probieren. Natürlich zuerst bei Zimmertemperatur im Nosingglas. Was zuerst auffällt ist eine wunderbare Kaffeenote. Es hat mich so ein wenig an meinem Pisco mit Kaffeeinfusion erinnert. Da muss schon einiges an Kaffee drin sein, damit man ein solches Aroma erzeugt wird. Dann der erste Schluck das Kaffeearoma bleibt im Vordergrund, aber auch ein wenig Schoko/Kakao-aromen sind spürbar. Besonders stark habe ich eine recht süsse Karamellnote wahrgenommen. Durch seine weichen 26 % Alkohol ist er sehr sanft auf der Zunge. Die Süsse bleibt auch im Mund. Und im Abgang spürt man noch mal den Kaffee und die Süsse bleibt erhalten. Sehr leckerer Likör, wenn auch mir persönlich ein wenig zu süß. Dies hängt aber auch damit zusammen, dass ich nicht wirklich ein Likörfan bin. Aber für Kaffee – und/oder Likörliebhaber stellt der MoCo z.B. einen leckeren Aperitif dar. Um der Süsse zu begegnen, habe ich ihn dann mit ein wenig Eis probiert. Und die Eiswürfel haben wirklich ein wenig der Süsse wegenommen, die ein wenig in den Hintergrund trat. Gleichzeitig kamen die Kaffee- und Schokoladenaroma stärker zum Vorschein. Ich persönlich würde daher den MoCo auf Eis empfehlen. Aber natürlich sollte es jeder selbst für sich ausprobieren.

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Der MoCo auf Eis – ein Genuss

Das Schöne an einem Likör ist, dass man ihn wunderbar für Cocktails verwenden kann. Ich muss gestehen, sonst würde eine Flasche Likör bei mir sehr lange im Regal stehen. Damit man nicht lange suchen muss, haben die drei Jungs aus Pirmasens auch einige  Cocktailempfehlungen  für den MoCo auf ihrer Website. Davon habe ich natürlich auch das eine oder andere ausprobiert. Leider sind viele der Rezepte, wenn auch für einen Kaffelikör nachvollziehbar, mit dem Bestandteil Sahne beschrieben. Bietet sich bei einem Kaffeelikör quasi an. Nur bin ich selbst nicht so der Fan von Sahnecocktails. So habe ich mich schwerpunktmäßig auf die anderen Cocktails konzentriert. Kann mir aber vorstellen, dass der MoCo gut mit Sahne kombinierbar ist. Als erstes versuchte ich als Tonic-Fan den Tonic-Moco. Ich emfand das als eine interessante Kombination, obwohl ich es mir persönlich als nicht so einfach vorstellte. Es ist schon eine gewagte Kombination aus süssen Kaffeearomen mit der Bitterkeit des Tonics und der Säure der Limette.

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Der Tonic-MoCo

Zutaten Tonic-Moco:

  • 4cl MoCo
  • 8cl Tonic Water
  • ½ Limette in Scheiben

Ich habe den MoCo in einen Tumbler auf Eis und Limettenscheiben dazu gegeben. Die Limetten habe ich auch ein wenig angemuddelt. Dann das Ganze mit Tonic auffüllen.

Wie soll ich das Ergebnis beschreiben. Für mich ist das ein ganz klarer Sommerdrink, der sehr erfrischend ist. Er ist wirklich gut trinkbar, aber meine Befürchtungen wurden bestätigt. Für mich war die Mischung aus Zitrus, Bitterkeit und Süsse irgendwie ein wenig unrund. Soll heißen die Aromen standen ein wenig nebeneinander und schufen keine gemeinsame Basis. Ein guter Cocktail, aber mein Favorit wird er wohl nicht.

Als nächstes versuchte ich ein Cocktail der beim Lesen schon Speichelfluss erzeugte – der Moco-Apfelkuchen. Ich finde der passt so wunderbar in die Weihnachts- bzw. Winterzeit – das man ihn eigentlich auf Weihnachtsmärkten anbieten sollte.

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Absolut leckeres Wintergetränk der MoCo-Apfelkuchen

Rezept Moco-Apfelkuchen:

  • 4cl MoCo
  • 12cl naturtrüber Apfelsaft
  • Zimtpulver

Zuerst erhitzt man den Apfelsaft, nicht kochen! Den MoCo füllt man in eine Tasse und gießt den heißen Apfelsaft dazu. Und zum Schluss gibt man noch Zimt dazu. Hier kann man nach persönlichen Vorlieben richten. Ordentlich umrühren, damit sich der Zimt auflöst. Und dann einfach nur genießen. Eine wirklich geniale Mischung für die ich jeden noch so guten Glühwein, Grog und Konsorten stehen lassen würde. Diese Kombination ist wirklich eine absolute Empfehlung.

Nach dem Wintertraum probierte ich jetzt wieder eher etwas sommerliches. Ein absoluter Muntermacher der unter anderem mit Wodka gemacht wird. Und hier kommt neben dem vorhandenen Koffein des Kaffelikörs noch zusätzlich richtiger Kaffee zum Einsatz. In diesem Fall setzt man Espresso ein.

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Ein leckerer Muntermacher der MoCo Espresso Martin

Rezept: MoCo Espresso Martini

  • 3cl MoCo
  • 3cl Vanilla Vodka (ich habe normalen Vodka verwendet)
  • Zuckersirup (je nach Geschmack, ich habe ca. 1 cl genommen)
  • 1 starker Espresso
  • Eiswürfel

Am besten den Espresso nach dem Aufbrühen abkühlen lassen oder mit den anderen Zutaten mittels  Eis runterkühlen lassen. Die anderen Zutaten MoCo, Vodka und Zuckersirup mit dem Espresso im Rührglas rühren und in ein vorgekühltes Spitzglas abseihen. Hier kommt der Kaffeelikör mit richtigen Kaffee in Berührung und die Mischung passt wirklich. Ein wunderbares Getränk, welches ich unbedingt empfehlen kann.

Natürlich musste ich selbst noch einen Cocktail ausprobieren, der nicht zu den Signature-Drinks von MoCo zählte. Ich entschied mich für einen Black Jack. Hier kommt zur Abwechselung mal ein Scotch Whisky (ok Irish Whiskey) und Cointreau zum Einsatz.

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Noch Ausbaufähig der Black Jack mit MoCo-Likör

Rezept: Black Jack

  • 3cl Scotch Whisky – ich nutzte einen 13 jährigen Irish Single Malt
  • 2cl MoCo Kaffeelikör
  • 1cl Cointreau
  • 1cl Zitronensaft

Die gesamten Zutaten auf Eis in einem Shaker und für ca. 20 Sekunden kräftig shaken. Dann das Ergebnis in ein gekühltes Martiniglas abseihen. Im Ansatz schon ganz interessant, aber leider nicht wirklich überzeugend. Hier muss ich wohl noch ein wenig ausprobieren. Eventuell sollte ich anstatt einen Bourbon-Fass gelagerten Whisky zu einem Sherry-Whisky greifen. Auch die Zitrone würde ich beim nächsten mal wohl eher weglassen. Hier muss ich nochmal ein wenig testen.

Insgesamt kann man den MoCo Likör wirklich vielseitig einsetzung und mit ihm sehr viel experimentieren. Speziell bei Cocktails mit Kaffee kommt er super zur Geltung. Auch die Mischung mit dem warmen Apfelsaft liefert ein wirklich großartiges Ergebnis. Auch kann ich mir Cocktails in der Kombination mit Sahne als sehr spannend vorstellen. Daher kann ich Euch als Likörnovize den MoCo wirklich ans Herz legen. Man bekommt einen vielseitig einsetzbaren Likör, der auch pur sehr lecker ist, komplett von Hand und auch noch mit Biomaterialien  hergestellt wird. Und hinter dem MoCo stecken drei Junge Menschen und kein großer unpersönlicher Konzern. Ihr bekommt den MoCo in einigen Onlineshops. Natürlich ist er auch in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften erhältlich. Bei uns im Rheinland ist er noch nicht so stark vertreten, aber notfalls kann man ihn auch direkt in Pirmasens ordern. Oder Ihr schaut auf die Website. Dort findet Ihr eine Karte, in der alle Geschäfte und Bars verzeichnet sind, wo man den MoCo-Likör bekommen kann. Des weiteren bekommt Ihr dort noch Informationen zu den Machern des MoCos und die angesprochene ausführliche Cocktailliste. Von dieser habe ich den einen oder anderen Cocktail ausprobiert.

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Disclaimer: Der MoCo Kaffeelikör wurde mir von der Denis Hach, Philipp Hach und Jens Fischer GbR unentgeltlich zum Testen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Eine inhaltliche Beeinflussung des Textes fand nicht statt.

Infos zum Likör unter www.moco-likoer.de

3 Antworten auf „MoCo – der etwas andere Kaffeelikör

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