Nach dem es in den letzten Beiträgen häufig um Tonics gegangen ist, will ich heute über eine von mir ebenfalls sehr geschätzte Limonade berichten – dem Ginger Bier. In Deutschland kennen wir es eigentlich erst seit ein paar Jahren. Jetzt werden einige sagen, aber es gibt doch Ginger Ale. Wir denken an unsere Jugend zurück – und da ist er der Southern Comfort Ginger Ale Mix. Nein es soll diesmal um das Ginger Bier gehen. Der Unterschied ist vor allem der stärkere Geschmack nach Ingwer beim Bier und dass es eigentlich wie Bier gebraut wird. Geschmacklich ist das Ginger Ale bedeutend süsser und der Ingwer kommt nur dezent daher. Aber bei beiden steht natürlich der Ingwer im Vordergrund. Ich kam das erste mal bewusst in Schottland mit Ingwer Bier in Berührung. Dort wird es sowohl als normales Getränk, als auch als Filler für diverse Longdrinks oder Cocktails verwendet. Und man muss schon Ingwer mögen, da manche Biere doch ein ziemlich heftiges Aroma an den Tag legen.
In Großbritannien findet man auch Ingwerbier mit Alkoholgehalt. Vielleicht kennt der ein oder andere die Marke Crabbie’s. Das man auch gut so trinken kann, aber auch gut als Bestandteil für Cocktails dienen kann. Bis vor 2-3 Jahren konnte man Ingwerbier fast nur in Englishshops, bei manchen Asiaten oder im Internet beziehen. Seit dem die Craftwelle neben Spirituosen und Bier auch auf Limonaden geschwappt ist, gibt es vermehrt auch ausländische Produkte häufiger zu kaufen. Daneben haben sich auch einige Hersteller aus Deutschland mit der Produktion von Ingwerbier beschäftigt. Und dank des Brauerbundes der sich und die Verbraucher bedroht sahen, darf es natürlich nicht Bier heißen. So musste z.B. Thomas Henry ihr ursprüngliches Ginger Beer vom Markt nehmen und vermarktet es jetzt unter Spicy Ginger. Wäre die Lebensmittelindustrie nur in allen Dingen so genau und auf die Verbraucherinteressen bedacht. Aber das ist ein anderes Thema.
Ein häufig verbreitetes Ingwerbier ist das Old Jamaican. Es wird häufig in Büchsen angeboten und war lange Zeit das günstigste Ingwerbier. Mir ist eindeutig zu süss. Pur trinken kann man es gar nicht, und beim Mischen sollte es immer schön kalt sein. Meine beiden liebsten Ingwerbiere sind von den gleichen Herstellern, die auch meine Lieblingstonics produzieren – Fever Tree und Thomas Henry. Wobei beide Ingerbiere noch nicht so verbreitet sind und man schon ein wenig länger suchen muss. Außerdem muss man beim Thomas Henry eindeutig Schärfe mögen, denn hier ist der Name Programm. Den dieses Spicy Ingwer ist wirklich extrem scharf. Was bei Cocktails ganz gut kommt, aber beim puren Genuss den meisten zu scharf daher kommt. Daneben gibt es noch ein weitere Ingwerbiere und eins was ich persönlich als sehr lecker empfinde, wenn auch preislich ein wenig ambitioniert. Und dies ist das Bier von Goslings. Jetzt fragt Ihr euch – das ist doch ein Rumhersteller. Richtig und sie haben sich auch den Namen des berühmtesten Cocktails mit Ingwerbier gesichert. Dem Dark and Stormy. Bei diesem Cocktail darf eigentlich nur Goslings Black Seal Rum eingesetzt werden. Und dazu hat man dann natürlich auch ein passendes Ingewerbier entwickelt.
Wobei der Dark and Stormy ein wirklich toller Sommerdrink ist und durch den Ingwergeschmack mal was ganz anderes ist und ausgesprochen frisch daher kommt. Dazu lässt er sich auch ganz einfach herstellen.
- 6 cl durnkler Rum (Original Goslings Black Seal) geht aber auch jeder andere
- 10 – 15 cl Gingerbeer – z. B. Thomas Henry Spicy Ginger
- 1-2 cl frischen Limettensaft
- Einswürfel und eine Scheibe Limette als Verzierung
Zuerst das Eis In ein Highballglas füllen, dann den Limettensaft und das Ingwerbier dazu giessen. Und dann den braunen Rum über einen Löffel in das Glas giessen. So erzeugt man einen schönen „dunklen Sturm“ im Glas. Mit einem Limettenschnitz verzieren und servieren und schon ist ein leckerer Drink fertig.
Ein anderer Drink der eher für die Bourbonfans geeignet ist, ist der
Billy the Kid.
- 10 cl Gingerbeer
- 5cl Bourbon Whiskey
- 1 Dash Angostrua Bitter
- Eiswürfel und 1 Stück Gurke
Hier wird der Rum durch Bourbon ersetzt. Hier kann man auch den Bourbon vorab eingießen. Zusätzlich kommt noch ein Schuss Angostura Bitter dazu und eine Scheibe Gurke.
Ähnlich wie beim Tonic gibt es mittlerweile auch Sirups. Ich habe den pH enomenal Ginger Sirup probiert. Die beiden Jungs hatten einen Stand auf der Eat & Style in Köln und haben neben ihrem Tonic Sirup auch einen Gingersirup angeboten. Da ich noch selbstgemachten Tonicsirup zu Hause hatte, habe ich nur den Gingersiup mitgenommen. Und muss wirklich sagen, sehr lecker und hilft einen, wenn man mal wieder kein Ingwerbier zu Hause hat. Bei der Gelegenheit war ich auch sehr stolz, da mein Tonicsirup doch dem ihrem schon recht nahe kam. Ok sie haben das Problem mit den Satz der Chinarinde gelöst. Das war nämlich das schwierigste bei der Eigenerstellung von Tonicsirup. Da ich ihn aber nur für den Eigengebrauch hergestellt habe, störte mich der Bodensatz nicht so. Wenn man aber den Sirup vermarkten will, muss man sich da schon was einfallen lassen. Es war aber trotzdem ein gutes Gefühl, dass man bei der Eigenherstellung nicht alles falsch gemacht hat. Wenn Ihr mal ihre Sirupe probieren wollt und/oder auch was über die Herstellung wissen wollt, könnt Ihr auf deren wirklich schön gemachte Website gehen – pHenomenal.
Auf jeden Fall werde ich bei Gelegenheit auch mal probieren Ingwerbiersirup selbst herzustellen. Zumindest weiß ich jetzt, wie er schmecken sollte. So dass soll es mit meiner kleinen Einführung zum Ingwerbier gewesen sein. Ich wünsche Euch viel Spaß beim probieren und Longdrink erstellen.
Kommentar verfassen