Durch eine Empfehlung von Karin von BonngehtEssen sind wir auf das Chimära aufmerksam geworden. Der Freitag Abend war noch frei und wir nutzten ihn für ein Testessen. Tisch hatten wir reserviert. Mittlerweile war der Sommer zurück gekommen und das Servicepersonal war so nett uns einen Tisch draussen zu reservieren. Es ist zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig in einer Baustelle zu sitzen (in der Wolfstrasse sind zur Zeit Kanalarbeiten) und häufig Fahrradfahrer und Passanten fast im Teller sitzen zu haben, aber man fühlt sich mitten im urbanen Leben. Außerdem spart man sich den Autolärm. Zum Essen will ich gar nichts gross schreiben, dass übernimmt meine Herzallerliebste unter dem Kocheule Blog. Ich möchte mich hier auf die Getränke beschränken – da das Chimära auch gleichzeitig Bar ist.
Highlight ist natürlich die toll beleuchte Bar im Eingangsbereich – ein absoluter Hingucker. Die Getränkekarte ist recht umfangreich. Eine große Anzahl an Spirituosen inklusive ca. 20 verschiedenen Ginsorten. Wein gibt es so jeweils 6-8 Rot- und Weissweine offen (in den Größen 0,1; 0,2 und 0,5 l) und dann noch mal ungefähr eine ähnliche Anzahl an Flaschenweinen. Eine insgesamt gute Auswahl, wenn man auch von recht hochpreisigen Weinen sprechen kann. Der günstigste Flaschenrotwein war bei ca. 36 € – was ich schon recht ambitioniert empfinde. Ich hätte mir noch einen Einstiegswein für um die 20 € gewünscht. Dafür hatten Sie aber viele offene Weine den halben Liter für ca. 12 – 15 €. Für einen solchen haben wir uns auch entschieden. Da wir im Hauptgang Fisch hatten, entschieden wir uns für einen Saugvignon-Blanc von Turaine von der Loire. Ein wirklicher Sauvignon at is best. Ein wunderbar blumig-fruchtiger Kräutertopf – empfehlenswert!
Für mich das Highlight ist das Cocktailangebot. Wenn auch nur auf 3 Seiten verteilt, bietet es eine gute Bandbreite. So reicht das Angebot von leicht geänderten Klassikern, wie Daiquiris mit selbstgemachten Sirups, bis hin zu aktuellen Cocktails. Die Preise betragcn zwischen 7 – 12 € – der Qualität und den Spirituosen angemessen. Schön fand ich auch, dass sie bei der Deko – es eher auf das Nötigste und Praktische wie gerollte Orangenzeste beschränkt haben. Nun möchte ich endlich zu den von uns getrunkenen Cocktails kommen. Nach dem wir super lecker gegessen hatten, starteten wir eher mit Aperitivs als mit Digistivs. Dies entsprach auch eher den Ausssentemperaturen mit 25 Grad. In einer lauen Sommernacht möchte man doch mit etwas Leichtem starten. Ich begann mit einem Negroni – der ohne Schnickschnack zubereitet war. Einfach, klassisch und lecker. Meine Herzallerliebste startete mit einer Abwandlung des Gin Basil Smash von Herrn Maier – in dem man den Basilikum durch gepfefferte Gurke ersetzt hat. Man hat sich auch nicht hinreissen lassen, dann auch noch Hendriks Gin zu nehmen, sondern mixte das Ganze mit Bombay Saphir. Ein schöner Sommerdrink – den man gut auch mal zu Hause nachmachen kann.
Nachdem wir unsere Einstiegscocktails genossen hatten, ging es dann in die zweite und auch finale Runde. Meine Herzallerliebste wollte lieber bei den Sours bleiben und entschied sich für einen Sloe Gin Fizz, erstellt mit dem Cadenheads Sloe Gin und zusätzlich dem Brokers Gin. Eine schöne Abwandlung des klassischen Gin Fizz der durch den Sloe Gin noch eine gewisse Fruchtigkeit erhalten hat. Ich brauchte danach etwas härteres für „echte Männer“ und habe mich für die Manhattan-Variante Greenpoint entschieden. Dieser wurde mit dem Rittenhouse Rye und dem gelben Chartreuse zubereitet. Für meine Herzallerliebste war dieser Drink eindeutig zu bitter – ich fand ihn aber ausgesprochen schmackhaft und einen super Abschluss.
Es bleibt mir nur eine absolute Empfehlung für das Chimära auszusprechen. Man kann hier super Essen oder auch nur für einen Cocktail einen Stopp einlegen. Speziell beim eher überschaubaren Angebot an guten Bars in Bonn, bildet das Chimära eine tolle Abwechselung.
Ja, ich war beim Ersten Besuch auch sehr begeistert, Atmosphäre gut, Essen gut und auch von den erschwinglichen offenen Weinen (es heißt übrigens „Touraine“, weil es die Gegend um Tours ist ;-)).
Allerdings war ich beim 2. Besuch, der etwa ein dreiviertal Jahr nach dem ersten war, etwas verwundert, das die Tageskarte dieselben Gerichte enthielt, wie beim ersten Mal. Die Antwort des (wirklich sehr netten) Personals war „das kommt so gut an, deshalb ist das jetzt immer auf der Tageskarte“.
Hm.
An sich mag ich das Konzept einer „Tageskarte“ – aber dann sollte es auch eine sein…
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Dann werde ich wohl in ein/zwei Monaten nochmal nachprüfen 😉
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